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Eidgenössisches Scheller- und Treichlertreffen Meiringen 29.8. -31.8.2014

 

 

Am Samstag den 30. August bei schönem Sommerwetter, trafen wir uns um 13.00 im blauen Edelweisshemd bei Jöggu. Um 13.30 war unsere Gruppe komplet und wir konnten Richtung Meiringen losfahren. Laut Programm sollten wir erst die Unterkunft beziehen, wir zogen es jedoch vor direkt ins Dorfzentrum zu fahren. Das Plakat mit dem Vermerk, dass der Parkplatz um 18.00 Uhr geschlossen wird, ignorierten wir gekonnt. Mehr dazu später.

Kurze Zeit später versammelten wir uns auf dem Bahnhofplatz Meiringen. Es war heiss und bereits durstig. Vom Bahnhofplatz aus, treichelten wir in Richtung Dorfzentrum. Die Strassen waren bereits gut gefüllt mit Zuschauern und vielen anderen Treichlerclubs. Nach einigen 100 Metern, wurde es nun Zeit für das erste wohlverdiente Bier. Das Bier, einige Flachmänner und die grüne Sonnenbrille von Bidu halfen die brütende Sonne zu ertragen. Das Treicheln bestimmte den Nachmittagsablauf. Zwischendurch gaben auch Chrigu und Rüedu ihre Geiselchlepferkünste zum Besten. Wobei sie herausgefortert wurden und dabei fast in den Schatten gestellt wurden. Die Technik und der Schwung von Heidi aus der Innerschweiz war grandios!

 

Am Abend waren wir erstaunlicherweise beim Abendessen noch komplet, es gab Kartoffelstock mit Braten und Gemüse. Es schmeckte vorzüglich!

Mitlerweile hatte die Polizei unser Auto auf dem geschlossenen Coopparkplatz entdeckt und den Besitzer ausfindig gemacht. Telefonisch gelangte die Nachricht auch zu uns, dass das Auto umparkiert werden müsse. Prompt haben wird dies erledigt. Im Verlaufe des Abends entwickelte sich ein gelungenes und rauschendes Fest. Die Bands luden ein, das Tanzbein zu schwingen die Becher zu Heben und sich auf die Tische zu begeben. Nicht alle Festbänke waren den Belastungen der stämmigen Treichlern gewachsen. Der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen. Im Laufe der Nacht suchten wir uns diverse Schlafplätze, da wir bei der Ankunft die Unterkunft nicht aufgesucht hatten, gestaltete sich die Schlafplatzsuche für einige ziemlich schwierig. Von den gebuchten 20 Betten wurden lediglich 4 belegt.

 

Am Sonntagmorgen waren manche etwas mehr, die anderen etwas weniger ausgeruht. Nach einem ausgiebigen Frühstück trafen wir uns im weissen Hemd für den Umzug. Mit der Startnummer 15 konnten wir den Umzug antreten. Das Programm der Veranstalter war etwas optimistisch gerechnet und geriet dadurch ziemlich in Verzug. Die Strassenränder waren gesäumt von geschätzen 30 000 Zuschauern, welche die Darbietungen der verschiedenen Formationen freudig mitverfolgten. Auch der Treichlerwettergott meinte es gut, begann es doch erst ganz am Schluss zu regnen. Etwas müde aber zufrieden mit dem gelungenen Fest, machten wir uns dann gegen den Abend auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, wurden wir in Rapperswil, von der Gemeindepräsidentin, von Mitgliedern des Gemeinderates und diversen Vereinsdelegationen empfangen. Stolz führten wir noch einmal unser Programm vor und präsentierten den Bergkristall, welchen wir als Erinnerung in Meiringen erhielten. Unter musikalischer Begleitung der Brassband Rapperswil-Wierezwil und einem gemütlichen Apero liessen wir den Tag ausklingen.

 

Wir freuen uns bereits auf das nächste Eidgenössische Scheller- und Treichlertreffen in Märstetten.


Neujahrshöck in Heimenschwand:

 

Unser Training trägt Früchte!

Bereits zwei Jahre nach der Vereinsgründung von unseren Vorbildern aus Heimenschwand zum Neujahrshöck eingeladen zu werden erfüllte uns mit Freude und Stolz.

Mit fünfzehn Treichlern versuchten wir an ihrem traditionellen Anlass, uns von der besten Seite zu zeigen.

Mit unserer etwas speziellen Programmeinlage gaben wir alles, um für das Treicheln aus dem Seeland Werbung zu machen!

Wir möchten dem Traichlerklub Heimenschwand herzlich danken für die Gastfreundschaft und hoffen, sie auch einmal im Seeland begrüssen zu dürfen.


Treichler vertreiben die bösen Geister

 

Von Simone Lippuner. Aktualisiert am 10.09.2010

 

Nun hat auch das Seeland einen Schellen-Ursli: 30 Mannen haben in Rapperswil den Treichel Club Seeland gegründet. Mit ihren Glocken läuten die Bauern, Bauunternehmer und Büezer festliche Anlässe ein. Die Nachfrage ist gross.

Wissen, was zum guten Ton gehört: Hansjörg Räz (2. v.l.), Präsident des Treichel Clubs Seeland, mit den Vorstandsmitgliedern Michael Zurbuchen, Fritz Bangerter, Kaspar Räz und Peter Stähli (von hinten links nach vorne rechts).
Bild: Urs Baumann

 

Hansjörg Räz hat sich in Schale geworfen: Traditionelles Edelweiss-Hemd, goldene Kühe auf dem Gürtel, frisch frisiert. Der 45-jährige Bauunternehmer und Landwirt aus Rapperswil weiss schliesslich, was zum guten Ton gehört. Er ist Präsident des frisch gegründeten Treichel Clubs Seeland.

Neben der Haustür glänzt das Prachtstück in der Herbstsonne: Seine Glocke hat Räz als Geschenk zur bestandenen Meisterprüfung als Landwirt erhalten. «Das Treicheln ist ein gutes Mittel, um Stadt und Land miteinander zu verbinden.»

Geister weg, Glück her

Angefangen hat alles vor zehn Jahren: Mit sechs bis acht Kollegen hat Bauunternehmer Räz in neu gebauten Häusern mit den Glocken die bösen Geister vertrieben. «Eintreichlete» heisst die Tradition, die zum Start in einem neuen Heim, aber auch zum Geburtstag oder einem frisch vermählten Paar gutes Glück bringen soll.

«Mit der Zeit wurde die Nachfrage nach Auftritten immer grösser», erzählt Räz. Nachdem bei der SVP-Tagung von Anfang Jahr in Schüpfen die Idee der Vereinsgründung gedieh, ging alles schnell. Vor einer Woche hockten 30 Treichler aus Rapperswil, Schüpfen, Grossaffoltern und Umgebung im Hirschen in Seewil an den Tisch und verabschiedeten die Statuten.

«Nicht nur SVP»

Schwinger, Fahnenschwinger, Jodler; schweizerische Tradition verknüpft man rasch mal mit der Philosophie der SVP. Hansjörg Räz, selber SVP-Mitglied, spricht jedoch von einer bunten Mischung im Verein. «Bei uns sind weder alle Mitglieder Bauern, noch alle bei der SVP oder überhaupt politisch aktiv.» Im seeländischen Treichlertrupp schwingen 15- bis 60-Jährige die grosse Glocke im Gleichschritt.

Ungefähr 3800 Treichler gebe es in der Schweiz, weiss Räz. Die meisten Vereine siedeln sich in der Innerschweiz an. Und in den wenigsten sind Frauen anzutreffen – die Männer geben den Ton an. Ob das am Gewicht der Instrumente liegt? Immerhin wiegt eine Treichel zwischen 15 und 20 Kilogramm. «Vielleicht rührt es von der Tradition, als junge Burschen mit ihren Glocken die Mädchen aus den Häusern läuteten», rätselt Räz. Er jedenfalls würde gerne Frauen im Verein haben.

Die aus Stahl geschmiedeten, kunstvoll verzierten Treicheln erhalten je nach Grösse eine Nummer von 1 bis 15. Die 15 entspricht der grössten und schwersten Glocke, auch ist es diejenige mit dem tiefsten Ton. Eine Treichel kostet um die 2000 Franken.

Ein Rap mit Bligg

Musikalisches Geschick brauche es nicht, so Räz. Aber Taktgefühl, damit keiner aus der Reihe tanze. Das Wichtigste beim Treicheln sei der gleichmässige Schritt. In diesem Jahr hatten die Seeländer bereits über 20 Auftritte. Eine «Show» dauert etwa 10 Minuten; die Mannen begleiten ihre Glockenklänge teils mit wilden «Houhouhou»-Rufen. «Um die ganz schlimmen Geister zu vertreiben», sagt Räz.

Der Treichler Club Seeland erhält zwar laufend Anfragen für kleine Auftritte, hat aber auch grosse Ziele. Ziel 1: «Am Eidgenössischen Schwingfest 2013 Kilian Wenger zum zweiten Mal als König nach Hause holen.» Ziel 2: «Uns am Eidgenössischen Treichlertreffen 2011 gegen die 4000 Mitstreiter behaupten.» Ziel 3: «Mit Rapper Bligg einen Song einspielen.»

Räz und Co. läuten ein Fest nach dem anderen ein – an Ohrensausen denkt aber keiner: «Oropax brauchen wir jedenfalls nicht.»

Neue Mitglieder sind willkommen: Mail an rrbauag@bluewin.ch. (Berner Zeitung)

Erstellt: 10.09.2010, 09:39 Uhr

Christoph Bangerter

Hof 6

3257 Grossaffoltern

  

          

+41 79 573 02 57

treichlerclubseeland(at)gmail.com